Vom Brettspiel zum Videospiel

Im Rahmen der Entwicklung des Brettspiels New Techno War wurde das Projekt eines Videospiels geboren, das den reflektierenden Ansatz ergänzt.

Während New Techno War dem/der Spieler-in ermöglicht, neue Technologien auf einem physischen Spielbrett zu testen, wurde Soldier’s Companion dazu entwickelt, um die Besonderheiten eines digitalen Formats voll auszuschöpfen.

So schien es angemessen, diesem Videospiel ein Anwendungsformat zu geben, das auch auf dem Smartphone gespielt werden kann. Währendem Soldier’s Companion den/die Spieler/in vor verschiedene strategische Entscheidungen in Bezug auf den Einsatz neuer Technologien im Kontext eines bewaffneten Konflikts stellt, erforscht die Anwendung einen weiteren Aspekt der Zukunft militärischer Aktivitäten. Da Smartphones zu den Begleitern des täglichen Lebens geworden sind, wurde beschlossen, die Beziehung zu erforschen, die ein Soldat mit einer künstlichen Intelligenz haben könnte, die ihn bei seinen Entscheidungen unterstützt.

Spielmechanik

Soldier’s Companion arbeitet auf Basis von Spielbüchern. Konkret wird dem/der Spieler/in eine narrative Situation in Form eines Briefingtextes für die Mission vorgegeben. Jede Mission ist in vier Ziele oder Mikrosituationen unterteilt, die dem/der Spieler/in verschiedene Entscheidungsmöglichkeiten bieten. Der/die Spieler/in muss sich dabei für die beste Option entscheiden, wobei jede Wahl zu einem neuen Ziel führt. Dabei wird der/die Spieler/in zusätzlich zu seinem/ihrem Wissen über neue Technologien (Drohnen, Exoskelette, autonome Fahrzeuge, künstliche Intelligenz) von einem digitalen Assistenten – “Companion” genannt – unterstützt. Der Companion liefert dem/der Spieler/in dabei Hinweise für eine optimale Reaktion.

Nach Abschluss der Mission werden die Entscheidungen des/der Spielers/in ausgewertet und ihm/ihr eine Reflexion über die Mission und seinem/ihrem individuellen Weg präsentiert. Um die Meinung des/der Spieler/in zu erfassen, wird zusätzlich eine Frage zum Einsatz neuer Technologien gestellt.

Spiele und Herausforderungen

Die Erfahrung von Soldier’s Companion hat drei Hauptziele :

  1. Entdeckung und Diskussion des Einsatzes neuer Technologien, insbesondere in einem militärischen Umfeld.
  2. Hinterfragen der (kritischen oder anderen) Beziehung, die ein Mensch zu einer künstlichen Intelligenz und deren Ratschlägen haben kann.
  3. 3. Meinungen, Fragen, Erwartungen oder Befürchtungen über den Einsatz neuer Technologien im Spiel sammeln (anonym).

Vor allem ein Spiel

Dank der schnellen Spielweise ist Soldier’s Companion überall und in vielen Situationen spielbar. Egal, ob es sich um einen Zivilisten handelt, der sich für neue Technologien interessiert, oder um Militärangehörige, die sich in der Aus- oder Weiterbildung befinden, das Spiel ist ein unterhaltsamer Einstieg in die oben genannten Herausforderungen.

Obwohl es Soldier’s Companion ermöglicht, die Reaktionen und Entscheidungen der Soldaten zu testen, indem es potentiell futuristische, aber mögliche Systeme nutzt, und obwohl die Anwendung auch die Meinungen der Spieler/innen sammelt, behält dieses Spiel seine zentrale Eigenschaft: Spaß zu machen.

Es ist nicht einfach, eine perfekte Punktzahl für jedes Ziel zu erreichen, und es erfordert Ausdauer, um die Feinheiten jeder Mission zu erfassen.

Aber ist das wirklich so anders als im wirklichen Leben?